Xbox One X – 4K überblendet alles

Microsofts neue Powerkonsole hat vorgelegt. Vielversprechende Exklusivtitel, 4K Auflösung. Muss Sony sich fürchten?

Die Antwort ist klar: Jain. Zwei Teile Ja, zwei Teile Nein. Die Xbox One X ist die kleinste und zugleich stärkste Konsole dieses Planeten. Unzählige Toptitel warten darauf, uns in bombastischer 4K Auflösung zu verzaubern. Selbst die Pflichtaufgabe, hochkarätige Exklusivtitel zu gewinnen, hat Microsoft scheinbar bewältigt. Und doch bleiben wir skeptisch, ob das grüne X Sonys PS4 ausstechen kann.

Pro: Grafik

Bis zum Fotorealismus ist es nun wirklich nicht mehr weit. Assassins Creed: Origins, Forza Motorsport 7, BioWares Anthem. Allesamt sehen diese Titel in 4K aus wie mit der Speckschwarte poliert. Für jedes “4K”, von dem während dem Xbox-Briefing die Rede war, entfleuchte uns beim Zusehen ein “Verdammt, ist das schön”.

Egal ob Wassereffekte, bezaubernde Wälder oder gestochen scharfe Actionsequenzen, die Xbox One X zaubert einen Augenschmaus nach dem anderen auf den Bildschirm. Dabei stellt sich allerdings die Frage, ob diese Performance auch in Multiplayerspielen wie Biowares Anthem stabil bleibt. Der Verstand würde hier klar mit nein antworten. Bei all der Vorfreude auf Kinofeeling im eigenen Wohnzimmer darf ein großer Minuspunkt jedoch nicht außer Acht gelassen werden.

Kontra: Kosten

Ganze 499 Euro soll die Xbox One X zu Release kosten. Das ist zweieinhalb mal soviel wie die konkurrierende Playstation 4 derzeit in Angeboten kostet. Dazu braucht man selbstverständlich auch noch einen passenden 4K Fernseher. Den gibt es genausowenig umsonst, wie die Unzahl an verlockenden Spielen. Doch zumindest ein bisschen Abhilfe kann geschafft werden, bis Osterhase und Christkind wieder mit Geschenken vor der Tür stehen.

Pro: Abwärtskompatiblität

Nimm das, Sony! Während die Playstation in Sachen Abwärtskompatiblität immer noch wie ein Rasenroboter ohne Wegfindung umherirrt, steigt Microsoft hier ordentlich aufs Gas. Sämtliche Peripherie der Xbox One kann auch auf der Xbox One X verwendet werden. Mehr noch.

Zu den bisherigen 300+ Titeln vergangener Tage kommen in Zukunft auch Spiele der allerersten Xbox. Sie alle können künftig auf der brandneuen Xbox One X gezockt werden – selbstverständlich mit besserer Grafik und besserer Performance, verspricht Microsoft. So schön das auch sein mag, wir hoffen, dass sich die Herren Xbox nicht zu sehr darauf stützen.

Kontra: Gameplay

Die beeindruckende Grafikleistung der Xbox One X könnte schnell davon ablenken, dass wir noch nicht allzu viel von den kommenden Titeln wissen. Assassins Creed: Origins verspricht eine Rückkehr zur Wiege der Bruderschaft. Schleichen in hohem Gras, ein Greifvogel, der uns als Scout dient, und ein paar wenige Takedowns, bei denen sich die KI ziemlich blöd anstellt. Restlos überzeugt hat uns der offizielle Reveal von Ubisofts neuem Ägyptenausflug noch nicht.

Ähnlich geht es uns mit Anthem. Bioware hat in vergangener Zeit bewiesen, wie gut sie Geschichten schreiben können. Wie sich die Story ihres neuesten Multiplayerhits entfalten wird, bleibt noch ein Geheimnis. Wir hoffen, dass es überhaupt eine gibt.

Neugierig gemacht haben uns wie schon gestern die kleineren Namen. Sea of Thieves sieht nach ausgedehnten Gameplayeindrücken richtig lustig aus. Life is Strange bekommt ebenfalls eine Fortsetzung und ist eigentlich schon kein kleiner Name mehr. Ori verrät außer gelungenem – und live eingespieltem – Pianoscore und bezauberndem Artstyle auch nicht viel, ist uns aber wegen seinem Vorgänger die Neugier wert.

Die Xbox-Pressekonferenz der diesjährgen E3 lässt uns mit gemischten Gefühlen zurück. Würde Geld auf Bäumen wachsen, wäre der Kauf der Xbox One X beschlossene Sache. Zudem macht Bombastgrafik alleine noch kein gutes Videospiel. Unterhaltsam war Microsofts Spektakel aber allemal. Das Ziel war, zu zeigen, dass die neue Xbox nicht bloß ein einsames Stück Hardware sein wird. Mit ihr kommt haufenweise neues Gamingpotential. Wir freuen uns auf weitere Neuigkeiten.


Titelbild: © Microsoft

[amazon_link asins=’B071GKV1DL‘ template=’ProductAd_richtig‘ store=’screamingpixe-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’6fb89deb-bb05-11e7-924c-4f2bf1812411′][amazon_link asins=’B072KDG87Y‘ template=’ProductAd_richtig‘ store=’screamingpixe-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’7bed9e07-bb05-11e7-aeff-3b74f92c89e8′][amazon_link asins=’B06Y36MK86′ template=’ProductAd_richtig‘ store=’screamingpixe-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’ab59d11d-bb05-11e7-8898-0d9d40bbe7aa‘]

Autor/Autorin

Clemens Istel

Schon als Kind hatte Clemens lieber den MegaDrive Controller als das Fläschchen in der Hand. Rund ein Vierteljahrhundert macht er bereits virtuelle Welten unsicher. Ob RPG oder FPS, kaum ein Genre ist vor ihm sicher. Selbst im ESport hat der "Head of Head off" von Screaming Pixel seine Erfahrungen gesammelt. Grundsätzlich gilt für ihn: Je openworlder, desto zock!