Das hatte Bethesda auf der E3 zu erzählen

The Evil Within 2, Wolfenstein II und DLCs für Dishonored 2 und Elder Scrolls Online. Bethesda handelt in 45 Minuten alle Neuigkeiten ab. Und wirklich neu sind davon auch nur die wenigsten.

6 Uhr morgens mitteleuropäischer Zeit quälen wir uns aus dem Bett. Wir umklammern die Kaffeetasse. Aber wenn Bethesda ruft, muss Gamer antworten, nicht wahr? Nach 45 Minuten ist der Ausflug nach Bethesdaland dann auch schon wieder vorbei. Viel ist dazwischen nicht passiert. Aber der Reihe nach.

Nach einem netten Einstieg in Bethesdaland – Kinder sprechen äußerst charmant über das, was ihr Entwickler-Eltern so tun – legt der Publisher gleich die Kohlen ins Feuer und zeigt uns die ersten wirklichen Gründe, sich VR mal genauer anzuschauen.

Mit Fallout 4 VR und DOOM VFR bringt Bethesda gleich zwei Titel ins Zeitalter virtueller Realitäten. Das beweist, dass VR zu mehr das Zeug hat, als eine nette Spielerei zu sein. Weitere Auskopplungen – und in Zukunft eigenständige Titel – dieser Form wären wünschenswert, wenn die Technologie Zukunftspotential beweisen soll.

Die nächsten Halte in Bethesdaland sind entweder bekannt – Morrowind-Erweiterung für Elder Scrolls Online – oder nicht mehr als Gimmicks. Der Creation Club klingt in unseren Ohren doch sehr nach Micro Payments für Inhalte, die nicht besser sind als so manche Mods, die man für Skyrim oder Fallout 4 findet. Nur stehen in diesem Fall zusätzlich zu sogenannten Community Creators eben die Entwickler selbst dahinter. Auch die Logik des System ist noch nicht ganz greifbar. Wie kommt man zu den Credits für diesen Club? Im Spiel? Durch Achievements? Durch die Zahnfee? Oder muss man doch wieder zur Kreditkarte greifen?

Nach Skyrim! Zwei mal!

Zusätzlich zur Erweiterung für Elder Scrolls Online bringt uns Bethesda noch zweimal nach Tamriel. Einmal um uns eine Erweiterung für das Online-TCG Elder Scrolls Legends zu zeigen – mit Charakteren aus Skyrim – und einmal, um uns zu zeigen, wie Skyrim auf der Nintendo Switch aussieht. Nettes Schmankerl: Mit dem passenden Amiibo kann man dem Dovahkiin Links Master Sword in die Hände geben.

Neue Inhalte – so inklusive Story – sucht man bisher vergebens in Bethesdaland. Bis dann endlich Dunwall auftaucht. Im kommenden Dishonored 2-DLC soll man es mit dem Outlander selbst aufnehmen dürfen.

Wirklich spannend wird es erst gegen Ende hin wieder. Zwar können wir dazwischen eine Ankündigung für eine Quake-World-Championship mit einem Preisgeld von einer Million Dollar vernehmen, wirklich aus den Socken haut das aber auch nicht. Die Sitzhaltung richtet sich erst beim Trailer zu The Evil Within 2 wieder auf. Eine grelle Mischung aus Farben, Händen und Kreaturen aus unseren schlimmsten Albträumen lässt uns den Entschluss, dass Horrorspiele nichts mehr für uns sind, infrage stellen.

Mehr Wolfenstein

Zum Abschluss zeigt Bethesda dann noch einen Titel, der bisher auch nur in Gerüchten Erwähnung fand. Mit Wolfenstein II: The New Colossus führt uns der Publisher in ein von den Deutschen regiertes Amerika zurück. Cinematic-Einlagen, Live-Action und Gameplay-Elemente vereint in einem Trailer.

Entschädigung ist dieser letzte Trailer dann aber auch keine. Vielleicht sind wir noch ein wenig verwöhnt von der Xbox-Pressekonferenz ein paar Stunden zuvor. Vielleicht war die Erwartungshaltung an Bethesda aber auch nur ein wenig zu hoch gesteckt. GroßeFreude kam von unserer Seite aber kaum auf. Da fehlte was.

Schon zur letzten E3 hieß es, dass Todd Howard und sein Team an mehreren Spielen arbeiten würden, die so groß wären wie Skyrim oder Fallout 4. Kurz vor der diesjährigen E3 kamen dann erneut Gerüchte auf. Dieses Hype-Building, das ohne Weiteres ins Leere verläuft, hat Bethesda in dieser Hinsicht nicht gut getan. Letzten Endes bleiben große Teile von Bethesdaland für Besucher weiterhin verschlossen.


Titelbild © Bethesda

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Autor/Autorin

Clemens Istel

Schon als Kind hatte Clemens lieber den MegaDrive Controller als das Fläschchen in der Hand. Rund ein Vierteljahrhundert macht er bereits virtuelle Welten unsicher. Ob RPG oder FPS, kaum ein Genre ist vor ihm sicher. Selbst im ESport hat der "Head of Head off" von Screaming Pixel seine Erfahrungen gesammelt. Grundsätzlich gilt für ihn: Je openworlder, desto zock!